Wenn deine Hüfte nicht mehr mitmacht: die Anzeichen einer verschlissenen Hüfte (und was du selbst tun kannst)
Wir machen uns selten bewusst, wie wichtig unsere Hüften sind — bis sie anfangen weh zu tun.
Ob beim Aufstehen, beim Gehen oder einfach beim Umdrehen im Bett: Eine verschlissene Hüfte kann dein Leben erheblich beeinträchtigen.
Aber woran erkennst du, dass deine Hüfte wirklich verschlissen ist? Und was kannst du selbst tun, bevor es schlimmer wird?
Was ist eine „verschlissene Hüfte“?
Eine verschlissene Hüfte — medizinisch als Hüftarthrose bezeichnet — bedeutet, dass der Knorpel im Hüftgelenk nach und nach dünner wird.
Dieser Knorpel wirkt normalerweise als glatte, geschmeidige Schicht zwischen den Knochen, damit du dich schmerzfrei bewegen kannst.
Wenn er sich abnutzt, reiben die Knochen stärker aneinander — das verursacht Schmerzen, Steifigkeit und manchmal ein knirschendes Gefühl.
Das ist ein häufiges Problem, vor allem bei Menschen über 50, kann aber auch Jüngere treffen, etwa durch Überlastung, eine alte Verletzung oder erbliche Veranlagung.

Die Merkmale einer verschlissenen Hüfte
Eine Hüfte, die von Verschleiß betroffen ist, sendet oft nach und nach immer deutlichere Signale.
Achte besonders auf diese häufigen Beschwerden:
1. Schmerzen in der Leiste oder im Oberschenkel
Die Schmerzen sitzen oft nicht direkt in der Hüfte selbst, sondern strahlen in die Leiste, das Gesäß oder den Oberschenkel aus.
Deshalb denken manche zunächst, es sei der Rücken — doch die Ursache liegt in der Hüfte.
2. Steifigkeit, besonders am Morgen
Nach einer Nacht Schlaf oder nach längerem Sitzen fühlt es sich an, als sei deine Hüfte „festgefahren“.
Nach etwas Bewegung kommt sie meist langsam in Gang, aber die frühere Geschmeidigkeit ist weg.
3. Schwierigkeiten bei Alltagsbewegungen
Schuhe anziehen, Radfahren, Treppensteigen oder ins Auto einsteigen — all das wird plötzlich schwieriger.
Du hast das Gefühl, dein Körper sei älter als du.
4. Knirschendes oder reibendes Gefühl
Manche hören oder spüren beim Bewegen ein „Knacken“ in der Hüfte. Das ist die Folge des dünner werdenden Knorpels.
5. Verminderte Beweglichkeit
Die Hüfte lässt sich einfach nicht mehr so weit nach außen oder innen drehen.
Das merkst du besonders beim Sport oder bei einfachen Bewegungen wie Bücken oder Seitwärtsschritten.
Was du selbst bei einer verschlissenen Hüfte tun kannst
Eine Hüfte mit Verschleiß lässt sich nicht vollständig heilen — aber du kannst viel tun, um Schmerzen zu lindern und den Verschleiß zu bremsen.
Hier sind bewährte Möglichkeiten, deine Hüfte so gesund wie möglich zu halten:
1. In Bewegung bleiben (aber mit Maß)
Wer rastet, der rostet — im wahrsten Sinne.
Regelmäßige, sanfte Bewegung hält deine Gelenke geschmeidig und stärkt die Muskulatur rund um die Hüfte.
👉 Gute Optionen: Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen oder Yoga.
Vermeide jedoch Sportarten mit vielen Stößen oder Drehbewegungen, wie Joggen oder Tennis.
2. Stärke deine Hüftmuskulatur
Starke Muskeln entlasten das Gelenk.
Physiotherapie kann helfen, gezielte Übungen zu erlernen, zum Beispiel Brücken (Hip Bridges) oder seitliche Beinhebungen.
3. Achte auf dein Gewicht
Zusätzliche Kilos bedeuten zusätzliche Belastung für deine Hüften.
Schon ein kleiner Gewichtsverlust kann bei Schmerzen und Mobilität einen großen Unterschied machen.
4. Sorge für Wärme und Entspannung
Wärme entspannt die Muskeln und verringert Steifigkeit.
Eine warme Dusche, eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können Wunder wirken, besonders am Morgen.
5. Schmerzmittel klug einsetzen
Paracetamol ist oft die erste Wahl.
Bei stärkeren Schmerzen kann eine Ärztin oder ein Arzt vorübergehend Entzündungshemmer verschreiben (wie Ibuprofen oder Naproxen), aber nimm sie niemals langfristig ohne Rücksprache ein.
6. Hör auf deinen Körper
Überschreite nicht deine Grenzen.
Schmerz ist ein Signal, keine Schwäche. Wechsle Belastung mit Ruhe ab und gönne deinem Körper Erholung.
Wann zum Arzt?
Halten die Beschwerden länger als ein paar Wochen an oder wird Bewegung zunehmend schwieriger?
Dann ist es sinnvoll, eine Ärztin/einen Arzt oder eine Physiotherapeutin/einen Physiotherapeuten aufzusuchen.
Manchmal kann ein Röntgenbild oder ein MRT Aufschluss über das Ausmaß des Verschleißes geben.
In schweren Fällen kann eine Hüftprothese Abhilfe schaffen — ein Eingriff mit heutzutage sehr guten Ergebnissen.
Zum Schluss
Eine verschlissene Hüfte bedeutet nicht, dass du dich still hinsetzen musst.
Im Gegenteil — gerade durch bewusstes Bewegen, gutes Hineinhorchen in deinen Körper und rechtzeitiges Handeln kannst du deine Lebensqualität deutlich verbessern.
Deine Hüfte trägt dich buchstäblich durchs Leben.
Sorge also gut für sie — jeder Schritt, den du machst, ist ein Schritt in Richtung weniger Schmerz, mehr Kraft und ein beweglicheres Leben.



