Einfach mal dein Wechselgeld checken
Wann hast du zuletzt dein Sparschwein ausgeschüttet und wirklich geschaut, was alles drin ist? Zwei-Euro-Münzen wirken vielleicht langweilig und alltäglich, aber manche Exemplare sind alles andere als gewöhnlich. Es gibt Varianten, die viel mehr wert sind, als die mageren zwei Euro auf der Vorderseite vermuten lassen. Es ist also gar keine schlechte Idee, dein Glas mit Kleingeld mal auszuschütten und jede Münze ins Licht zu halten.
Viele wissen, dass alte Gulden manchmal eine nette Überraschung bringen. Überraschenderweise gilt das mittlerweile auch für bestimmte Euro-Münzen. Vor allem Gedenkmünzen und Ausgaben mit kleiner Auflage können im Preis deutlich steigen. Dafür musst du kein Experte sein; ein bisschen Aufmerksamkeit und eine Liste mit Merkmalen bringen dich schon weit.
Warum manche Münzen im Wert steigen
Der Wert einer Münze hängt von Seltenheit, Nachfrage und Erhaltungszustand ab. Wird eine Münze nur in begrenzter Stückzahl geprägt oder ist sie im Umlauf schwer zu finden, steigt der Sammlerwert häufig. Auch die Optik spielt mit hinein: Auffällige Designs oder Ausgaben, die einen Meilenstein feiern, sind beliebt. Und natürlich zählt der Zustand. Eine Münze, die pfleglich behandelt wurde und wenige Gebrauchsspuren aufweist, bringt in der Regel mehr ein als ein heruntergerocktes Exemplar.
Das heißt nicht, dass du gleich einen Tresor voller kostbaren Metalls zu Hause hast. Die meisten Zwei-Euro-Münzen bleiben schlicht zwei Euro wert. Aber es gibt nette Ausnahmen, die die Suche lohnend machen. Gleich findest du die Namen und Jahrgänge, auf die du achten solltest. Vorab noch ein Tipp: Bewahre gefundene Münzen trocken und sauber auf und poliere nicht aggressiv – das kann Wert vernichten.
Diese 2-Euro-Münzen können ein kleines Vermögen wert sein
Der absolute Ausreißer ist eine Gedenkmünze aus Monaco. Die „Monaco 2 Euro ‚800 Jahre Festung‘ 2015“ ist so begehrt, dass ein gebrauchtes Exemplar bis etwa 4.000 € erzielen kann. Der Grund ist simpel: Es gibt nur wenige davon. Die Auflage betrug lediglich 10.000 Stück, und diese Kombination aus knapp und beliebt macht sie zum Gral für Sammler.
Ein weiterer Topper kommt aus dem Vatikan. 2006 erschien dort eine Münze anlässlich von fünf Jahrhunderten Schweizer Garde. Die Stückzahlen lagen deutlich höher als in Monaco – es gibt 100.000 Exemplare –, aber immer noch klein genug, um den Preis zu treiben. Rechne mit einem Wert um 300 €, vorausgesetzt, der Zustand ist ordentlich.
Ebenfalls aus dem Jahr 2006 gibt es eine Münze mit dem Porträt von Christoph Kolumbus und drei Schiffen. Diese Ausgabe gedachte fünfhundert Jahre nach seinem Tod. Es kursieren etwa 120.000 Stück, und gute Exemplare gehen in der Regel für rund 135 € weg. Nicht schlecht für etwas, das einst als normales Wechselgeld weitergereicht wurde.
Kleine Gewinne, die dir häufiger begegnen
Nicht jeder Fund ist ein Volltreffer, aber ein paar Euro extra sind auch Gewinn. So gibt es die Zwei-Euro-Münze von 2011, entworfen zu Ehren des berühmten Buches Laus Stultitiae (Lob der Torheit, 1511) des niederländischen Denkers Desiderius Erasmus. Auf der Münze siehst du sowohl Erasmus als auch Königin Beatrix. Weil die Auflage bei rund vier Millionen lag, ist die Seltenheit begrenzt. Trotzdem bringt sie mehr als den Nennwert: etwa 5 €.
In dieselbe Kategorie fällt die Gedenkmünze von 2013 zum 200-jährigen Bestehen des Königreichs der Niederlande. Das Design zeigt die Köpfe von sieben Monarchen: Königin Beatrix, Königin Juliana, Königin Wilhelmina, König Willem III., König Willem II., König Willem I. und König Willem-Alexander. Diese Münze wurde etwa 3,5 Millionen Mal geprägt und bringt üblicherweise ebenfalls rund 5 € ein. Das ist vielleicht keine Goldgrube, aber immer noch ein ordentlicher Zugewinn von drei Euro.
So gehst du clever vor
Hast du zufällig noch irgendwo Gulden liegen? Auch die können je nach Jahrgang und Zustand wertvoll sein. Für deine Euro-Münzen gilt: Prüfe Jahr, Ausgabeland, Thema und eventuelle besondere Details. Bist du dir bei einem Fund unsicher, vergleiche Preise bei aktuellen Auktionen oder bitte einen Münzhändler um einen schnellen Blick. Und bewahre potenziell interessante Münzen in einer Hülle auf, um sie zu schützen.
Kurz gesagt: Tauch in dein Sparschwein und sieh dir diese scheinbar gewöhnlichen Zwei-Euro-Münzen mit frischem Blick an. Mit etwas Glück ziehst du eine Münze heraus, die ein Vielfaches dessen wert ist, was die Zahl suggeriert – von bescheidenen fünf Euro bis hin zu einem Betrag, mit dem in seltenen Fällen sogar spontan dein Wochenendtrip bezahlt ist.
