Auf der Suche nach Möglichkeiten, die Energierechnung zu senken, taucht der Plan, nur einen einzigen Raum im Haus zu beheizen, häufig auf. Gerade jetzt, da die Heizkosten in die Höhe schießen, ist es verlockend, zum Beispiel nur das Wohnzimmer warm zu halten. Aber ist das wirklich eine gute Lösung? Es zeigt sich, dass dieser Ansatz nicht ohne Risiken ist und sogar nicht immer die angestrebte Einsparung bringt.
Ein Experte auf dem Gebiet der Energie, Norbert Endres vom Verbraucherverband in Bayern, erklärt, dass die Taktik, nur einen einzelnen Raum zu beheizen, nicht immer effizient ist. „Wärme kann leicht in nicht beheizte Zimmer entweichen, vor allem wenn Türen offen bleiben“, sagt er. Dadurch muss die Heizung stärker arbeiten, um den Raum auf Temperatur zu halten, was den Energieverbrauch steigen lassen kann, statt ihn zu senken.
Folgen, wenn nur ein Raum beheizt wird
Neben den potenziell steigenden Energiekosten bringt das Beheizen nur eines einzigen Zimmers auch Gesundheitsrisiken durch die Gefahr von Schimmelbildung mit sich. Wenn bestimmte Teile des Hauses ungenutzt und kalt bleiben, sinken die Temperaturen von Wänden und Decken schneller. Das begünstigt das Schimmelwachstum. Schimmel kann der Gesundheit schaden, etwa indem er Atemwegsprobleme, Allergien und Asthma auslöst. Schimmelsporen verbleiben oft lange in der Luft und stellen ein Risiko für Menschen mit einer empfindlichen Gesundheit dar.
Der Verbraucherverband rät daher, alle bewohnten Räume konsequent zu beheizen. Die Temperaturunterschiede zwischen den Zimmern sollten nicht zu groß werden, da warme, feuchte Luft aus beheizten Räumen in kältere Bereiche strömen kann, wo die Feuchtigkeit kondensiert und Schimmelbildung begünstigt.

Es ist sinnvoll, in den kälteren Monaten jeden Wohn- und Schlafraum auf eine Mindesttemperatur von 16 Grad zu halten, so der Verbraucherverband. Für kompakte Wohnungen, etwa ein Studio, kann ein beheizter Raum ausreichen, in der Regel wird jedoch empfohlen, mehrere Zimmer zu beheizen.
Ein letzter Tipp ist, Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen geschlossen zu halten, auch wenn Sie die Wohnung lüften. Durch das konsequente Schließen der Türen verhindern Sie, dass warme, feuchte Luft in kältere Bereiche gelangt. Das minimiert das Risiko von Schimmelbildung und hält Ihr Zuhause gesund.
Machen Sie sich bewusst, dass ein kurzsichtiger Ansatz bei der Energieeinsparung, etwa nur ein einziges Zimmer zu beheizen, unbeabsichtigt höhere Energiekosten und Gesundheitsprobleme verursachen kann. Was auf den ersten Blick nach einer guten Einsparung aussieht, kann in Wirklichkeit zu unerwarteten und unerwünschten Nebeneffekten führen. Befolgen Sie die oben genannten Ratschläge, um diese Probleme zu vermeiden.



