Diese 17 DDR-Kult-Lebensmittel kennt jeder: Nr. 5 gibt es heute noch im Supermarkt!

Ein Geschmack, der verbindet

In der DDR war Essen weit mehr als bloße Versorgung – es war ein Gefühl von Gemeinsamkeit. Bestimmte Produkte, Gerichte und Aromen begleiteten den Alltag, prägten Erinnerungen und standen für kleine Freuden, die viele bis heute im Kopf und auf der Zunge tragen.

Schokolade, Riegel und bunte Kuchen

Wenn du an Schokolade von damals denkst, fällt dir vermutlich zuerst Bambina ein – für viele ein fester Platz im Süßigkeiten-Universum. Genauso legendär: die Schlager Süßtafel, die mit ihrem Namen schon nach guter Laune klang. Und dann gab es da noch Creck, eine Tafel, die man sich mit Freundinnen und Freunden teilte, wenn es etwas Besonderes sein sollte.

Nicht zu vergessen ist der Papageienkuchen. Bunt, saftig, unkompliziert – und irgendwie immer da, wenn gefeiert wurde: in der Schulklasse, im Hort oder bei der Nachbarin am Küchentisch. Wer Nougat liebte, griff zur Viba Nougatstange; ein Stück davon reichte oft, um den Nachmittag zu versüßen. Für zwischendurch lagen Liebesperlen in der Tasche – klappernd im Röhrchen und mit diesem typisch süßen Knacken auf der Zunge.

Kalter Genuss: die Eis-Ikonen

Der Sommer hatte seine eigenen Helden. Hexen Eis etwa, das schon mit dem Namen die Fantasie ankurbelte, oder das Pückler Eis, das mit seinen Schichten Ordnung ins Durcheinander der Gelüste brachte. Muscheleis gehörte genauso dazu wie das sahnig-weiche Ilka Softeis, das an Kiosken und an der Ecke vor der Schule verkauft wurde. Wer es klassisch mochte, schwor auf Moskauer Eis – ein Name wie ein Versprechen von Ferne und fest verankert in der eigenen Kindheit.

Herzhaftes für Teller, Brot und unterwegs

Auch die herzhafte Seite hatte viele vertraute Gesichter. Halberstädter Würstchen standen oft im Vorratsschrank, schnell erwärmt und mit Senf gegessen. Apropos: Bautzener Senf war für viele der einzig wahre, wenn es um Würze ging – kräftig, ehrlich, verlässlich. Schmelzkäseecken landeten als Brotbelag auf den Frühstückstellern, während Bücklingspaste den Fischgeschmack direkt aufs Brötchen brachte.

Manche erinnern sich außerdem an Momente, in denen es schlicht um Sattwerden ging: NVA Feldsuppe steht sinnbildlich für einfache, robuste Küche, die funktionierte – nicht glamourös, aber nahrhaft. Und dann gab es noch diese kleinen Spezialitäten, die Namen trugen, als entstammten sie einer Erzählung: die Brockenhexe etwa, die je nach Region mal als Süßigkeit, mal als Motiv auftauchte und sofort Heimatgefühle weckte.

Prickelndes und Kult aus der Flasche

Getränke hatten ihren ganz eigenen Ruhm. Club Cola war die Antwort auf die Lust nach etwas Sprudeligem, das nach Feier schmeckte – ob im Kino, auf dem Dorffest oder zu Hause am Küchentisch. Wer es kräftiger wollte, griff zu Pfeffi, dem Pfefferminzlikör, der in vielen Runden für frische Noten sorgte. Und dann kursierte ein Name, den man kaum vergisst: Grünofant. Allein die Bezeichnung klang verspielt – eine jener Marken, die sich unauslöschlich im Gedächtnis festsetzen, weil sie Gesprächsthema, Running Gag und Erkennungszeichen zugleich waren.

Zwischen Konsum, Schulküche und Zuhause

Vieles von dem, woran du dich erinnerst, hast du nicht im Feinkostladen, sondern im Konsum besorgt – morgens vor der Schule, nach dem Dienst oder am Samstag mit der Familie. In der Schulküche roch es nach deftigem Mittag, nach dampfenden Töpfen und nach den Klassikern, die funktionierten. Zu Hause wurden Kuchenbleche geschoben, Brote geschmiert, Eis geteilt – und Geschichten erzählt, die heute beim bloßen Hören der Namen wieder aufploppen: Bambina, Schlager Süßtafel, Papageienkuchen, Pückler Eis, Ilka Softeis, Halberstädter, Bücklingspaste, Bautzener Senf, Club Cola, Pfeffi und all die anderen.

Warum diese Geschmäcker bleiben

Vielleicht waren es nicht die ausgefallensten Rezepte. Aber sie waren verlässlich, erfinderisch und gemeinschaftsstiftend. Jede Tafel, jedes Eis, jede Dose trägt Erinnerungen in sich – an Pausenhof und Ferienlager, an Familienfeiern und an die kleinen Rituale des Alltags. Eine kulinarische Zeitreise durch den Osten bedeutet deshalb nicht nur, Produkte aufzuzählen, sondern auch Gefühle, Geschichten und Begegnungen wieder hochzuholen. Das macht diese Lebensmittel zu Kult – dann wie heute.