Wenn Kinder Fehler machen
So sehr man auch glauben möchte, dass das eigene Kind alles perfekt macht, die Realität ist, dass niemand makellos durch die Kindheit kommt. Aufwachsen ist eine einzige große Lernschule: Man probiert etwas aus, stößt sich die Nase und lernt hoffentlich daraus. Entscheidend ist am Ende nicht nur, was schiefgelaufen ist, sondern vor allem, was man danach mit diesem Fehler macht.
Warum Eltern strafen
Darum gibt es Strafe: Man trifft eine falsche Entscheidung und bekommt es mit den Folgen zu tun, damit man versteht, dass man eine Grenze überschritten hat. Manchmal ist eine solche Korrektur mild, manchmal sehr eindringlich. In dieser Geschichte entschied sich ein Vater für Letzteres, als er hörte, was seine Tochter in der Schule getan hatte.
Der harte Eingriff eines Vaters
Die Tochter im Teenageralter hatte in der Klasse ein Mädchen verspottet, das durch Chemotherapie all ihre Haare verloren hatte. Als der Vater das hörte, war er nicht nur wütend, sondern vor allem enttäuscht. Um zu verhindern, dass seine Tochter so etwas jemals wieder tut, griff er drastisch durch: Er rasierte ihr den Kopf kahl, damit sie spüren sollte, wie es ist, in den Schuhen des anderen Mädchens zu stehen.
Eine zusätzliche Portion Drama
Gegenüber CafeMom erklärte er, dass noch mehr dahintersteckte. Seine Tochter ist nämlich mit dem Ex des kranken Mädchens zusammen, und es gab schon länger Ärger. Im Unterricht geriet ein Wortwechsel wegen Gerüchten über Beziehungen und Loyalität außer Kontrolle. Laut dem Vater rief das andere Mädchen, der Freund seiner Tochter benutze sie nur für Sex, und nannte seine Tochter eine Schlampe. Schon das schockierte ihn: Er hatte keine Ahnung, dass seine Tochter sexuell aktiv war. Von da an eskalierte es und es kam zu dem ‚Perücken-Vorfall‘, wie er es nannte.
“So habe ich sie nicht erzogen”
Der Vater sagt, dass die beiden Mädchen, seitdem seine Tochter mit dem Jungen zusammen ist, schon ständig gekabbelt haben. Er hält das für typisches pubertäres „Er-Sie“-Gezänk, aber das rechtfertigt ihr Verhalten nicht. Am meisten traf ihn, wie sich seine Tochter beim stellvertretenden Schulleiter verhielt: kein Funken Reue, nur Ausreden. Sie fand, das andere Mädchen habe es verdient. Für ihn war damit eine unerbittliche Grenze überschritten.
“Keine Perücke. So zur Schule.”
Seine Strafe vollzog er nicht im Verborgenen; er entschied sich bewusst für ein sichtbares Signal. „Keine Perücke“, soll er gesagt haben. „Sie geht so zur Schule, bis es nachgewachsen ist.“ Das löste sofort eine Flut an Reaktionen online und im Umfeld aus. Viele Menschen, darunter die Mutter des Mädchens, fanden, dass er viel zu weit gegangen sei. Sie befürchteten, die Tochter könnte nun selbst zum Ziel von Mobbing werden.

Das Ziel: Empathie erzwingen
Der Vater lässt sich von Kritik nicht abschrecken. Er sagt, genau das sei der Punkt gewesen: seine Tochter erfahren zu lassen, wie es sich anfühlt, aufgrund von etwas angesehen zu werden, worüber man keine Kontrolle hat. In seinen Augen fehlte ihr ein grundlegendes Empathievermögen, und er wollte ihr mit einer unvergesslichen Lektion begreiflich machen, wie schmerzhaft Ausgrenzung ist. Er betont, dass er Mobbing verabscheut und es unerträglich findet, wenn Eltern wegsehen, weil sie ihren „Engel“ nicht wahrhaben wollen.
Zu weit gegangen oder notwendig?
Die Diskussion dreht sich inzwischen vor allem um die Frage, ob dieser Ansatz Erziehung oder Demütigung ist. Kritiker finden, dass man mit Scham keine Empathie fördert, sondern eher Angst und Groll. Andere sagen, dass manche Grenzüberschreitungen eine kräftige Reaktion verdienen, gerade weil Worte allein dann nicht ausreichen. Der Vater selbst bleibt dabei, dass er eine klare, direkte Lektion erteilen wollte und eine milde Strafe die Wirkung verfehlt hätte.
Was meinst du?
Hat dieser Vater eine Grenze überschritten, indem er seiner Tochter den Kopf rasierte, oder war es eine harte, aber gerechte Art, sie für die Folgen von Mobbing zu sensibilisieren? Wo liegt deiner Meinung nach die Balance zwischen Korrigieren und Demütigen, und wie bringt man einem Teenager echte Empathie bei? Wir sind gespannt auf deine Sicht darauf.



