Warum Falschgeld noch immer im Umlauf ist
Falschgeld klingt vielleicht wie etwas aus einer Krimiserie, ist aber im Jahr 2024 in den Niederlanden bittere Realität. Es tauchten über 24.000 falsche Eurobanknoten auf – mit einem Gesamtschaden von etwa 2,6 Millionen Euro. Das Bittere daran: Bekommst du so einen Schein in die Hand, trägst du die Kosten selbst. Die Nederlandsche Bank erstattet nicht, so ungerecht es sich auch anfühlt. Genau deshalb ist es klug zu wissen, wie man Falschgeld erkennt, bevor man damit an der Kasse steht.
Der Weg eines falschen Scheins
Fälschungen entstehen selten einfach so in deiner Umgebung. Oft gelangen sie über internationale Schmuggelrouten ins Land. Hin und wieder tauchen in den Niederlanden sogar illegale Druckereien auf, die unter dem Etikett „Filmrequisiten“ Scheine herstellen, die verdächtig echt aussehen. Ein Teil landet über das Darknet bei Leuten, die meinen, ein Schnäppchen zu machen. Am Ende gibt sie jemand aus, du bekommst sie als Wechselgeld oder Zahlung zurück – und ehe du dich versiehst, bleibst du auf dem Schaden sitzen.
Unternehmer als leichtes Ziel
Vor allem in belebten Läden, auf Märkten oder während Festivals geht Bargeld durch viele Hände. Ein einziger falscher Schein kann dann die Tagesumsätze spürbar treffen. Mitarbeitende fühlen sich dabei unwohl, und Unternehmer schämen sich mitunter, sodass der Vorfall nicht immer der Polizei gemeldet wird. Diese Unterberichterstattung spielt Kriminellen in die Karten: Ohne Meldungen gibt es weniger Einblick, wo und wie falsche Scheine kursieren.
Warum Fälscher oft außer Reichweite bleiben
Die Chance, dass ein Fälscher geschnappt wird, ist geringer, als man hofft. Nicht, weil nicht gesucht würde, sondern weil die Herkunft eines einzelnen Scheins schwer nachzuvollziehen ist. Unterdessen gilt eine harte Regel: Wer den Schein im Portemonnaie hat, ist der Dumme. Die Nederlandsche Bank erklärt, dass Erstattungen kontraproduktiv wären; damit würde Fälschen sogar attraktiver. Nur echtes, beschädigtes Geld kann mitunter ersetzt werden. Falsch ist schlicht falsch.
So prüfst du einen Schein in wenigen Sekunden
Du musst kein Experte sein, um viele Fälschungen zu erkennen. Nutze den Dreischritt-Check: schauen, fühlen, kippen. Halte den Schein zuerst gegen das Licht: Siehst du ein Wasserzeichen, das im Papier zu sitzen scheint und nicht einfach aufgedruckt ist? Gut. Prüfe zugleich den Sicherheitsfaden: Eine dünne dunkle Linie durch das Papier sollte sichtbar werden. Fühle anschließend am Schein. Euro-Banknoten haben eine feste Struktur, und an bestimmten Stellen spürst du Reliefdruck, besonders bei großen Zahlen und Buchstaben. Ist alles glatt und „druckerhaft“? Dann stimmt etwas nicht. Zum Schluss: Kippe den Schein. Die Zahl unten links sollte die Farbe wechseln, zum Beispiel von Smaragdgrün zu Blau. Bleibt dieser Farbwechsel aus, hast du es wahrscheinlich mit einer Fälschung zu tun.

Zweifelst du? Das solltest du tun
Hast du einen verdächtigen Schein? Lass ihn nicht weiter zirkulieren, denn bewusstes Ausgeben ist strafbar. Bewahre ihn separat auf und nimm so schnell wie möglich Kontakt mit der Polizei auf. Kannst du noch nachvollziehen, woher das Geld stammt, gib diese Informationen weiter; das hilft bei der Ermittlungsarbeit. Wie Rachel (34), Panelmitglied bei Allesvoorvrouwen.nl, es formuliert: Ablehnen fühlt sich manchmal unangenehm an, gerade in der Hektik, aber du musst dein eigenes Portemonnaie schützen. Niemand sonst tut das für dich.
Kein fernes Problem
Jede und jeder kann damit konfrontiert werden: ein Kauf auf dem Flohmarkt, ein Barauftrag oder Wechselgeld an der Tankstelle. Man denkt nicht daran, bis eine Kassiererin sagt, dass dein Schein verdächtig ist. Das ist schmerzhaft und teuer. Sei daher wachsam, lerne die Merkmale echter Banknoten und nutze deinen gesunden Menschenverstand. Hilfsmittel wie Detektorstifte oder Geräte gibt es zwar, aber sie sind nicht unfehlbar.
Vorbeugen ist besser als erstatten
Je mehr Menschen wissen, worauf sie achten müssen, desto weniger Spielraum haben Fälscher. Teile Tipps mit Freunden, Kolleginnen und Kollegen sowie der Familie. Vertraue deinem Gefühl: Wirkt ein Schein unnatürlich glänzend oder geradezu schlampig, oder fühlt sich das Papier „falsch“ an? Prüfe ihn. Und wenn du ihm nicht traust, darfst du ihn immer ablehnen. Falschgeld zu erkennen ist keine höhere Mathematik; mit ein wenig Wissen und Aufmerksamkeit vermeidest du unangenehme finanzielle Überraschungen. Das ist wahrscheinlich die klügste „Investition“, die du heute tätigen kannst.



