Innerhalb der Europäischen Union stehen für alle, die einen Hund oder eine Katze haben, große Veränderungen bevor. Das Europäische Parlament hat neuen Regeln zugestimmt, die das Wohlergehen von Haustieren deutlich verbessern sollen. Die Maßnahmen zielen vor allem darauf ab, Missstände im Handel zu bekämpfen und den Schutz der Tiere zu verbessern.
Chippen wird für Hunde und Katzen Pflicht
Eine der wichtigsten Änderungen ist die Einführung einer allgemeinen Chip-Pflicht. Künftig müssen nicht nur Hunde, sondern auch Katzen verpflichtend gechippt sein. Das gilt zudem nicht nur für Tiere, die in der EU geboren werden, sondern auch für Haustiere, die von außerhalb der Europäischen Union eingeführt werden.
Alle Chip-Daten werden in einer gemeinsamen europäischen Datenbank erfasst. Dadurch können die Behörden besser nachvollziehen, woher ein Tier stammt, und es wird schwieriger, Tiere illegal zu züchten, zu handeln oder anonym weiterzuverkaufen.
Die Niederlande müssen Regeln anpassen
In mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland und Belgien, ist das Chippen von Hunden und Katzen bereits seit Längerem Pflicht. In den Niederlanden galt diese Verpflichtung bisher nur für Hunde. Katzen sollten erst ab 2026 verpflichtend registriert werden, doch durch die neue EU-Gesetzgebung kann diese Einführung vorgezogen werden.
Tierhandlungen dürfen keine Welpen und Kätzchen mehr verkaufen
Eine weitere weitreichende Maßnahme ist das Verbot des Verkaufs von Hunden und Katzen in Tierhandlungen. Die EU möchte damit ein wichtiges Glied im kommerziellen Tierhandel ausschalten. Der Verkauf von Welpen und Kätzchen über Geschäfte gilt als Risiko für das Tierwohl und als Kanal, in dem Missstände leicht verborgen bleiben.

Bekämpfung von Missbrauch und schlechten Zuchtpraktiken
Die neue Gesetzgebung geht über Registrierung und Verkauf hinaus. Auch das gezielte Züchten von Tieren mit ungesunden äußeren Merkmalen wird angegangen. Man denke an extrem kurze Schnauzen bei Hunden oder unnatürlich kurze Beine bei bestimmten Katzenrassen, die häufig zu schweren Gesundheitsproblemen führen.
Außerdem werden Hilfsmittel, die Tieren Schmerzen zufügen oder sie würgen, strenger reguliert. Halsbänder mit Stacheln oder Würgeeffekt, die in einigen Ländern noch erlaubt sind, werden künftig stark eingeschränkt oder vollständig verboten.
Was bedeutet das in der Praxis?
Obwohl das Europäische Parlament den Vorschlag angenommen hat, müssen die einzelnen Mitgliedstaaten die Regeln noch in ihre eigene Gesetzgebung übernehmen. Dieser Prozess braucht Zeit, doch die Richtung ist klar: In der gesamten EU sollen fortan dieselben Mindeststandards zum Schutz von Hunden und Katzen gelten.
Wichtiger Schritt für das Tierwohl
Nach Ansicht der Befürworter bedeutet dieses Gesetz einen Durchbruch für den Schutz von Haustieren. Durch verpflichtende Registrierung, strengere Zuchtregeln und das Schließen risikoreicher Vertriebskanäle will die EU strukturell ein Ende von Tierleid herbeiführen. Für viele Tierhalter und Tierrechtsorganisationen fühlt sich dies wie ein längst erwarteter und notwendiger Schritt nach vorn an.



