Viral-TikTok bringt das Internet in Aufruhr
Ein kurzes TikTok-Video hat eine heftige Diskussion ausgelöst: ein Junge, sichtlich fertig, sitzt im Flugzeug neben einem weinenden Kind. Die Aufnahmen, geteilt von der Nutzerin @juliepluliepie, entstanden während eines interkontinentalen Flugs von über elf Stunden, vermutlich in Richtung Thailand. Man sieht den Jungen mit einem erschöpften Blick in die Kamera schauen, während das Kind neben ihm ununterbrochen weiterweint. Unterdessen versucht die Mutter alles, um ihr Kleines zu beruhigen. Binnen kürzester Zeit war das Video überall in den sozialen Medien zu sehen – mit Zehntausenden Reaktionen und hitzigen Meinungen als Folge.
Was an Bord geschah
Laut der Erstellerin des Videos begann das Weinen schon etwa eine Viertelstunde nach dem Start. Und dabei blieb es nicht: Das Kind soll fast den gesamten Flug über geweint haben. Der Junge, der zufällig neben der Familie saß, wurde unfreiwillig zum Gesicht des Moments, gerade weil sein müder und frustrierter Blick deutlich zu sehen war. Für viele Zuschauer wurde dies zum Symbol für jene Flugsituation, in die man hofft, nie zu geraten.

Reaktionen: zwischen Verständnis und Ärger
Unter dem Video entstand sofort eine Zweiteilung. Auf der einen Seite Menschen, die die Eltern in Schutz nehmen: Niemand entscheidet sich dafür, mit einem weinenden Baby zu fliegen, und auch Eltern haben ein Recht auf Urlaub. Fliegen mit Kleinkindern ist eben manchmal schwierig. „Respektiert diese Mutter, sie gibt wirklich ihr Bestes“, fasst ein populärer Kommentar zusammen.
Dem gegenüber stehen Follower, die für kinderfreie Flüge oder separate Zonen für Familien mit kleinen Kindern plädieren. Kommentare wie „Können wir bitte kinderfreie Flüge bekommen?“ und „Warum mit einem Kleinkind reisen?“ zeigen, wie schnell Frustration die Oberhand gewinnen kann – besonders wenn man mehr als elf Stunden in einer Kabine mit wenigen Ausweichmöglichkeiten eingesperrt ist.
Debatte verlagert sich auf Facebook
Auch auf Facebook ging es los. Dieselbe Zweiteilung tauchte dort wieder auf: Die einen finden, dass ein weinendes Kind nun einmal zum Fliegen dazugehört, die anderen meinen, Eltern sollten mehr Rücksicht auf Mitreisende nehmen. Auffallend viele Menschen teilten eigene Erfahrungen, sowohl als Eltern als auch als Mitreisende. „Wir waren alle einmal ein weinendes Baby“, hieß es in verschiedenen Varianten.
Nicht alle Kommentare waren gleich milde. Einige bezeichneten Eltern, die mit kleinen Kindern fliegen, als egoistisch. Andere zuckten nur mit den Schultern und rieten dazu, Ohrstöpsel oder einen Noise-Cancelling-Kopfhörer mitzunehmen und es als Teil des Fliegens zu akzeptieren. Genau dieser Gegensatz zeigt, warum das Thema so sensibel ist.
Gibt es eine Lösung, die für alle funktioniert?
Der Vorfall befeuert erneut die Frage, wie Fluggesellschaften, Eltern und andere Passagiere damit umgehen sollten. Eine einfache Lösung scheint es nicht zu geben. Die Reaktionen zeigen vor allem, wie polarisiert das Thema ist: auf der einen Seite Empathie und Verständnis, auf der anderen Seite Irritation und Ungeduld.
Es werden zwar Ideen geäußert, etwa spezielle Familienzonen oder sogar vollständig kinderfreie Flüge. Solange das nicht breit eingeführt wird, kommt es vor allem auf persönliche Toleranz und gute Vorbereitung an. Eltern können tun, was in ihrer Macht steht, und Mitreisende können sich gegen Lärm wappnen und ein bisschen Nachsicht mitbringen.
Praktische Tipps für einen erträglicheren Flug
Für Eltern: Nimm genügend Snacks, Spielzeug und Ablenkung mit, damit du deinem Kind immer wieder etwas Neues anbieten kannst. Versuche, wenn möglich, den Flug um Schlafzeiten herum zu planen. Und ein freundlicher Hinweis an deine Sitznachbarn zu Beginn des Flugs hilft oft, Verständnis zu schaffen.
Für Mitreisende: Setz Ohrstöpsel oder einen Noise-Cancelling-Kopfhörer auf – das hilft wirklich. Denk daran, dass Eltern genauso gern einen ruhigen Flug hätten wie du. Und bedenke, dass ein weinendes Kind keine Wahl hat, sondern eine Phase durchläuft, die – so lästig sie auch ist – vorübergeht.
Warum das so viel auslöst
Das Video trifft einen Nerv, weil es eine gut erkennbare Realität zeigt: Reisen mit Kindern ist mitunter einfach anstrengend, und Irritation liegt dann auf der Lauer. Der Unterschied ist, dass Babys ihre Emotionen noch nicht steuern können, während du als Erwachsene(r) sehr wohl ein bisschen Empathie wählen kannst. Ob du nun ins Lager „Jeder verdient Urlaub“ oder „Ich will Ruhe an Bord“ fällst – eines ist klar: Ein weinendes Kind im Flugzeug sorgt weiterhin für Diskussionen – online und in 10.000 Metern Höhe.
@juliepuliepie Nothing beats it #lovedebaby #kanhijniksaandoen



