Rik (41) lehnt Elektroautos ab: ‘In meiner Garage nicht willkommen’

Rik ist 41 und schraubt seit fast drei Jahrzehnten an Autos. Seine Werkstatt riecht nach Öl, Stahl und Benzin, und dort fühlt er sich am meisten in seinem Element. Er kennt jedes Geräusch eines Motors und weiß genau, wie man einen alten Wagen wieder geschmeidig zum Laufen bringt. Eines steht fest: Elektrische Autos kommen bei ihm nicht hinein. „Vielleicht sind sie die Zukunft, aber nicht in meiner Werkstatt“, sagt er steif und fest zu jedem, der fragt.

Die Seele eines Autos

Für Rik geht es beim Autofahren um Erlebnis. Das Gebrüll eines Motors, die Vibrationen, die man durch das Lenkrad spürt, dieser typische Kraftstoffgeruch – das ist es, was ihn anzieht. Elektrische Wagen fehlt seiner Meinung nach diese Emotion. „Es fühlt sich an, als würdest du in einem Computer fahren“, witzelt er oft, meint es aber auch so. In seinen Augen haben E-Autos keine Seele, keinen Charakter. Und wenn man schon so lange mit Klassikern arbeitet, versteht man sofort, was er meint.

Keine Elektroautos auf der Hebebühne

Kunden fragen ihn immer häufiger, ob er auch an Elektroautos schraubt. Die Antwort ist kurz und klar: nein. Er hat nichts damit am Hut und will damit auch gar nicht anfangen. „Jeder kann behaupten, dass sich der Markt verändert, aber ich habe mich nicht dafür entschieden“, erklärt er. Seine Stärke ist die Mechanik: Zahnräder, Ventile, Vergaser. Nicht Kabel und Software.
Laut Rik hat sich das Handwerk bis zur Unkenntlichkeit verändert. „Man ist mehr mit Updates beschäftigt als mit Schrauben“, sagt er. „Das ist einfach ein anderer Beruf. Ich bin Mechaniker, kein ITler.“

Fachwissen unter Druck

Er sieht bei Kollegengaragen, dass ältere Mechaniker aufhören oder sich notgedrungen umschulen lassen. Das klingt simpel, ist in der Praxis aber ein gewaltiger Schritt. Von Kolben und Einspritzdüsen zu Akkus und Protokollen: Das erfordert eine völlig andere Denk- und Arbeitsweise. Für Rik fühlt es sich an, als würde das Handwerk, das er so liebt, langsam ausgehöhlt. „Vom Schrauben und Einstellen geht es zu Stecker rein und fertig. Das halte ich für eine Verarmung des Berufs.“

Zweifel an Batterien und Umwelt

Darüber hinaus hat er praktische Einwände. Der Lebenszyklus von Batterien, der Abbau von Rohstoffen, die Arbeitsbedingungen in Minen – das behagt ihm nicht. „Es wird so getan, als sei es der Heilige Gral für die Umwelt, aber die Kehrseite der Geschichte hört man seltener“, sagt er. Auch das Recycling großer Akkupakete ist ihm noch zu unsicher. „Was passiert in zehn Jahren mit all den alten Batterien? Nicht jeder hat darauf eine klare Antwort.“

Es gibt mehrere Wege zu mehr Nachhaltigkeit

Dass er E-Autos kritisch sieht, heißt nicht, dass er gegen Nachhaltigkeit ist. Im Gegenteil: Laut Rik wird zu einseitig auf eine Lösung fokussiert. Er verweist auf Wasserstoff und auf die Weiterentwicklung von Benzin- und Dieselmotoren, die sparsamer und sauberer werden können. „Es führen mehrere Wege nach Rom. Aber jetzt rennt jeder derselben Trendwelle hinterher, ohne Differenzierung.“

Nicht gegen Erneuerung, aber nüchtern

Rik bezeichnet sich nicht als Quertreiber. Er versteht sehr wohl, dass sich im Sinne von Klima und Zukunft etwas ändern muss. Er glaubt nur nicht, dass Elektroautos die perfekte Antwort sind. „Es gibt genug Nachteile, die nicht immer benannt werden“, sagt er. Für ihn fühlt es sich ehrlicher an, bei dem zu bleiben, woran er glaubt, als halbherzig in eine Richtung mitzugehen, die nicht zu ihm passt.

Zukunft mit Zuversicht

Seine Kunden schätzen diese Ehrlichkeit. Regelmäßig hört er: „Gut, dass du noch an echten Autos arbeitest.“ Solche Reaktionen bestärken ihn in seiner Entscheidung. Natürlich entgeht ihm möglicherweise Umsatz, weil er E-Autos ablehnt, aber damit kann er gut leben. „Ich will stolz auf das sein, was ich tue, nicht alles machen, nur weil es dazugehört.“
Um die Zukunft macht er sich keine Sorgen. Solange es Menschen gibt, die den Klang, den Geruch und das Gefühl klassischer Technik schätzen, hat seine Werkstatt ihre Daseinsberechtigung. „Elektrisch mag die Zukunft sein“, sagt Rik mit einem Lächeln, „aber mein Herz lassen sie damit nicht höher schlagen.“