Auf dem Foto siehst du ein Stück Textil, oft weiß oder cremefarben, mit mehreren Stofflagen und manchmal Knöpfchen oder Bändchen an der Seite. Es sieht ein bisschen aus wie ein Tuch oder ein zusammengefaltetes Handtuch. Kein Plastik, kein Klebestreifen, kein Logo — doch dieses Objekt hatte eine essenzielle Funktion im Alltag von Frauen.

Ist es ein Waschlappen? Ein Windelchen? Oder vielleicht ein Haushaltsutensil? Nein, es war etwas viel Persönlicheres — und etwas, das insgeheim sehr fortschrittlich war. Weißt du noch, was es ist?
Die Antwort: Wiederverwendbare Menstruationsbinde!
Dies ist ein Stück wiederverwendbare Menstruationsbinde, wie sie früher von Frauen verwendet wurde, bevor Einweg-Binden und Tampons aufkamen. Sie bestand aus Baumwolle oder Flanell und wurde mit Bändchen, Knöpfen oder speziellen Riemchen an einer Unterhose oder einem speziellen Gürtel befestigt.
Nach dem Gebrauch wurde die Binde gewaschen, getrocknet und erneut verwendet. Das verlangte also etwas mehr Arbeit und Diskretion, besonders in einer Zeit, in der über Menstruation kaum gesprochen wurde. Dennoch war diese nachhaltige Alternative jahrelang die Norm — einfach, weil es nichts anderes gab.
In den 1950er- und 1960er-Jahren kamen die ersten Einwegvarianten auf, doch viele Frauen blieben ihren vertrauten, selbst gewaschenen Binden treu. Heute erlebt diese altmodische Lösung sogar ein Comeback in Form moderner, waschbarer Menstruationsprodukte — nur mit einem komfortableren Design.
Also: Hast du dieses besondere Stück Frauengeschichte erkannt? Oder dachtest du kurz, es sei ein kleiner Wischlappen?



