Nach einem Jahr voller persönlicher und beruflicher Herausforderungen, wie dem Verlust ihrer Mutter und einem stressigen Karrierewechsel, sehnte sich Melissa nach einem wohlverdienten Urlaub. Gemeinsam mit ihrem Mann, Mark, buchte sie einen einwöchigen Aufenthalt in einem All-Inclusive-Hotel im sonnigen Spanien. Die beiden freuten sich sehr darauf, doch ihre Esserfahrungen während des Urlaubs wurden schnell weniger angenehm.
Das vergangene Jahr war besonders hart für Melissa. „Meine Mutter baute schnell ab und ich habe sie bis zum Ende gepflegt. Ich bin froh, dass ich für sie da sein konnte, aber es war auch enorm schwer, vor allem, weil ich alles alleine machen musste. Gleichzeitig wechselte ich den Job, was viel Stress mit sich brachte,“ erzählt sie.
Nachdem die Pflege für ihre Mutter vorbei war, schlug Mark vor, eine Woche nach Spanien zu gehen. „Er sah, wie erschöpft ich war und dachte, dass es gut wäre, mal rauszukommen.“ Mark organisierte alles: ein All-Inclusive-Hotel in Andalusien, wo sie den ganzen Tag Essen und Trinken genießen konnten. „Es war eine neue Erfahrung für uns, denn normalerweise wählen wir romantische kleine Hotels oder Bed & Breakfasts.“
Erste Tage des Urlaubs
Bei der Ankunft waren Melissa und Mark sofort begeistert. Das Wetter war wunderschön und ihr Zimmer war geräumig und sauber. Jeden Morgen begann Melissa mit einem Sprung in den Pool, danach gingen sie zusammen ins Restaurant. „Es war erst einmal gewöhnungsbedürftig, mit so vielen Leuten gleichzeitig zu essen, aber es war großartig, sich keine Sorgen um die Kosten machen zu müssen. Alles war bereits bezahlt und wir konnten uns so viel nehmen, wie wir wollten. Herrlich, oder?“
Am dritten Tag jedoch änderte sich ihre Urlaubserfahrung drastisch. „Wir durften uns im Restaurant keinen Platz aussuchen; das tat das Personal. Und ab diesem Tag wurden wir immer neben dieselbe Familie gesetzt. Ein Vater, eine Mutter, ein Mädchen von drei oder vier Jahren, und ein großer Hund. Das Mädchen wurde schnell unruhig und begann, zwischen den Tischen herumzulaufen. Sie stieß ständig gegen mich, was ich sehr unangenehm fand. Als sie müde wurde, begann sie zu quengeln, dass sie den Hund, Beau, bürsten wollte. Zu meiner Überraschung holte die Mutter eine Hundebürste aus ihrer Tasche und gab sie ihrer Tochter. Eifrig begann das Mädchen den Hund zu bürsten, wobei lange Haare auf unserem Tisch landeten.“
Melissa war fassungslos. „Ich fand es so ekelhaft zu sehen, wie ein Hund neben meinem Teller gebürstet wurde. Neben den umherfliegenden Haaren sah ich auch Hautschuppen fliegen. Wie unappetitlich ist das, wenn man am Essen ist? Überhaupt ist es rücksichtslos, seinen Hund mit in ein Restaurant zu nehmen, lasst den doch einfach zu Hause.“
Mark bat die Mutter der Familie, ob das Mädchen aufhören könnte zu bürsten. „Das hätten wir besser nicht tun sollen, denn die Eltern verstanden nicht, warum wir uns aufregten. Sie fanden ihren Hund überhaupt nicht schmutzig. Ich verstehe es ja, sie waren froh, dass ihre Tochter mal etwas zu tun hatte und sie in Ruhe essen konnten.“
Die Anwesenheit des Hundes und des bürstenden Mädchens ruinierte eigentlich den Urlaub von Melissa und Mark. „Ich hatte mich so auf etwas Ruhe und Entspannung gefreut, aber zwölf Tage lang mussten wir uns wegen dieser Familie neben uns zurückhalten. Wie kann man nur auf die Idee kommen, während der Mahlzeit sein Kind einen Hund bürsten zu lassen? Das geht doch nicht in einem Restaurant?“