Darum solltest du zu Hause deine Innentüren immer geschlossen halten

Es wirkt wie ein kleines Detail, über das viele Menschen nicht nachdenken: die Innentüren im Haus. Oft lassen wir sie aus Bequemlichkeit, wegen des Lichts oder der Luft offenstehen. Aber laut Brandschutzexperten kann das eine lebensgefährliche Gewohnheit sein. Eine geschlossene Tür kann im Brandfall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Eine geschlossene Tür rettet Leben

Wenn es zu einem Brand kommt, ist oft nicht das Feuer selbst, sondern der Rauch die größte Gefahr. Giftiger Rauch breitet sich blitzschnell im Haus aus, und innerhalb weniger Minuten kann ein Raum vollständig gefüllt sein. Indem man Innentüren schließt, verlangsamt man diese Ausbreitung erheblich.

Nach Angaben der Feuerwehr kann eine geschlossene Tür bis zu 20 Minuten zusätzliche Zeit verschaffen, bevor Rauch und Hitze eindringen. Das klingt wenig, aber in Notsituationen kann es genau genug sein, um zu entkommen oder gerettet zu werden.

Rauch ist tödlicher als Feuer

Bei Wohnungsbränden sterben die meisten Menschen nicht an Verbrennungen, sondern an Rauchvergiftung. Schon ein paar Atemzüge von dichtem, heißem Rauch können tödlich sein. Stehen Türen offen, zieht der Rauch sofort durch Flur, Treppe und Schlafzimmer. Bei geschlossenen Türen bleibt die Luft länger sauerstoffreich – besonders wichtig in der Nacht.

„Eine Tür zu schließen ist die einfachste Brandschutzmaßnahme, die es gibt“, sagt ein Sprecher von Brandweer Nederland. „Es kostet nichts, aber es kann dir buchstäblich das Leben retten.“

So funktioniert es in der Praxis

Angenommen, es bricht ein Brand in der Küche aus. Ist die Tür offen, verbreitet sich der Rauch innerhalb von Sekunden im ganzen Haus. Ist die Tür geschlossen, bleiben Hitze und Rauch vorerst auf einen Raum begrenzt. Der Rest des Hauses bleibt länger sicher und sichtbar, sodass die Bewohner die Chance haben, über ein Fenster oder eine Tür zu entkommen.

Brandversuche zeigen, dass eine geschlossene hölzerne Innentür die Temperatur in einem angrenzenden Raum um bis zu 500 Grad niedriger halten kann. Im brennenden Raum kann sie bis auf 800 °C steigen, während es daneben „nur“ rund 100 °C bleibt – ein enormer Unterschied.

Türen vor allem nachts schließen

Die meisten Wohnungsbrände entstehen am Abend oder in der Nacht, oft durch Kurzschlüsse, Kerzen oder Geräte, die eingeschaltet bleiben. Gerade deshalb ist es wichtig, vor dem Schlafengehen alle Innentüren zu schließen.
Brandweer Nederland startete bereits die Kampagne „Schließ dich an – Tür zu, Tag und Nacht“, um die Menschen für dieses einfache Sicherheitsritual zu sensibilisieren.

Eine geschlossene Tür bremst nicht nur Rauch, sondern auch Flammen, Hitze und giftige Gase. Kombiniert man das mit einem gut funktionierenden Rauchmelder, erhöht man die Überlebenschancen erheblich.

Zusätzliche Tipps für die Brandsicherheit im Haus

  • Schließe alle Innentüren, wenn du ins Bett gehst oder das Haus verlässt.

  • Installiere Rauchmelder auf jeder Etage, besonders im Flur und bei den Schlafzimmern.

  • Halte Fluchtwege frei – sorge dafür, dass Türen und Fenster nicht blockiert sind.

  • Lass Geräte nicht unnötig eingeschaltet, etwa Ladegeräte, und lasse keine Kerzen brennen.

  • Teste Rauchmelder monatlich und wechsle die Batterien rechtzeitig.

Eine kleine Gewohnheit mit großer Wirkung

Das Schließen von Innentüren wirkt wie eine kleine Geste, ist aber eine wirksame und kostengünstige Möglichkeit, dein Zuhause sicherer zu machen. Du musst keine teuren Brandschutzeinrichtungen anschaffen – einfach die Tür hinter dir zuziehen.

Also, bevor du heute Abend ins Bett gehst: Mach noch eine Runde durchs Haus. Zieh die Türen zu, auch die des Schlafzimmers. Denn falls es einmal dazu kommt, kann diese einfache Handlung dafür sorgen, dass du – und deine Familie – die Zeit bekommt, die ihr braucht, um sicher nach draußen zu gelangen.