Willem (62): „Mein Nachbar will unseren gemeinsamen Zaun ersetzen, aber ich habe wirklich kein Geld dafür!“

Willem, ein 62-jähriger Rentner aus einem kleinen Dorf in den Niederlanden, quält sich seit Wochen mit Sorgen, die ihm den Schlaf rauben. Sein Nachbar, mit dem er immer ein gutes Verhältnis hatte, möchte den alten Zaun zwischen ihren Gärten erneuern. Was nach einem einfachen Dilemma klingt, erweist sich für Willem jedoch als deutlich schwieriger.

Willem lebt seit zwei Jahrzehnten in seinem bescheidenen Reihenhaus mit kleinem Garten. Sein Haus ist die Verkörperung jahrelanger harter Arbeit. „Als meine Frau und ich hier eingezogen sind, ging ein Traum in Erfüllung. Ein eigenes Haus, eine angenehme Nachbarschaft und nette Nachbarn“, erzählt Willem.

Die Zeiten haben sich jedoch geändert. Nach dem Tod seiner Frau fühlt sich Willem immer häufiger allein und von den Sorgen und Verantwortlichkeiten der Hausinstandhaltung überwältigt. Sein jüngerer Nachbar hingegen ist damit beschäftigt, eine wachsende Familie großzuziehen und hat verständlicherweise andere Prioritäten. „Mein Nachbar hat einen guten Job und ist ständig damit beschäftigt, Haus und Garten zu verbessern. Mit kleinen Kindern möchte man natürlich, dass alles sicher und ordentlich ist“, fügt Willem hinzu.

Der gemeinsame Zaun, der schon so lange steht, wie Willem sich erinnern kann, ist in einem erbärmlichen Zustand. Die Holzlatten lösen sich, und an einigen Stellen ist das Holz verfault. „Neulich kam mein Nachbar vorbei und schlug vor, den Zaun durch einen neuen, langlebigen Kompositzaun zu ersetzen. Das sähe schöner aus und würde länger halten, also verstehe ich seinen Punkt. Aber als er mir sagte, was das kosten würde, bin ich aus allen Wolken gefallen“, gesteht Willem.

Finanzielle und emotionale Spannungen

„Ich lebe von meiner Rente, und bei den steigenden Lebenshaltungskosten habe ich schlicht keinen Spielraum für solche Ausgaben.“ Die Kosten für den neuen Zaun würden in die Tausende Euro gehen. Für Willem ist dieser Betrag unbezahlbar. „Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet, aber die Rente ist knapp und die Kosten steigen weiter. Jeder Euro zählt für mich“, erklärt Willem.

Willem befindet sich nun in einer bedrängten Lage. Er möchte das gute Verhältnis zu seinem Nachbarn nicht beschädigen, aber er kann einfach nicht an dem neuen Zaun mitzahlen. „Ich habe versucht zu erklären, dass ich es mir nicht leisten kann, aber ich hatte das Gefühl, dass er es nicht wirklich verstanden hat. Er ist so auf seine eigenen Pläne fokussiert, dass ihm vielleicht nicht bewusst ist, wie unterschiedlich unsere Situationen sind“, sagt Willem.

Darüber hinaus erlebt Willem auch sozialen Druck. „Man möchte nicht der Nachbar sein, der nicht mitmacht, aber gleichzeitig muss ich auch an mich selbst denken. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll“, seufzt er. „Vielleicht sollte ich vorschlagen, dass er den gesamten Zaun setzt, wenn es ihm so wichtig ist. Aber auch das fühlt sich nicht richtig an, als wäre ich eine Last.“

Die Situation sorgt nicht nur für finanziellen Stress, sondern auch für eine emotionale Belastung. Willem fühlt sich in seinem eigenen Zuhause zunehmend isoliert und machtlos. „Früher hätte ich meine Frau um Rat gefragt. Sie wusste bei solchen Dingen immer Bescheid. Jetzt fühle ich mich manchmal verloren“, gesteht er.

Dennoch versucht Willem, hoffnungsvoll zu bleiben. „Vielleicht kann ich mit meinem Nachbarn einen Kompromiss finden, etwa nur die am stärksten beschädigten Teile zu ersetzen. Oder vielleicht doch irgendwo etwas Geld auftreiben, aber es bleibt schwierig“, sagt er mit einem tiefen Seufzer. „Ich hoffe einfach, dass wir eine Lösung finden, mit der wir beide leben können.“

Willems Problem ist nicht einzigartig, sondern zeigt die Herausforderungen, mit denen viele ältere Menschen zu kämpfen haben. Die Geschichte unterstreicht, wie wichtig gute Kommunikation und Verständnis zwischen Nachbarn sind, besonders wenn ihre Lebensumstände so unterschiedlich sind. „Letztlich wollen wir alle gut wohnen, und das sollte doch möglich sein, ohne dass es zu einem finanziellen oder emotionalen Leidensweg wird“, schließt Willem. Mit diesen Worten zeigt er, dass er trotz der schwierigen Situation weiterhin auf eine friedliche und vernünftige Lösung hofft.