Werkstattinhaber warnt: Ab diesem Kilometerstand solltest du keinen Gebrauchtwagen mehr kaufen

Wer auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen ist, schaut oft zuerst auf den Preis und das Aussehen. Doch laut erfahrenen Mechanikern ist das nicht genug. Der Kilometerstand sagt nämlich viel über den Zustand eines Autos aus — und ab einer bestimmten Laufleistung steigt die Wahrscheinlichkeit teurer Reparaturen plötzlich deutlich. Werkstattinhaber Alex vom Autohaus Manninck erklärt, worauf man achten sollte.

Nicht jeder Motor ist gleich

In einem Video auf Facebook erzählt Alex, dass die Lebensdauer eines Autos stark vom Motortyp abhängt. „Man kann keine einheitliche Standardgrenze ziehen“, sagt er. „Manche Motoren schaffen mühelos dreihunderttausend Kilometer, andere erreichen nicht einmal zweihunderttausend.“

Seiner Meinung nach vertragen vor allem große Dieselmotoren viele Kilometer. „Sie laufen mit niedrigeren Drehzahlen und sind oft robuster gebaut. So ein Motor ist darauf ausgelegt, lange zu halten.“

Bei kleineren Motoren ist das anders. „Ein kleiner Benzinmotor muss härter arbeiten. Er verschleißt schneller, insbesondere wenn das Auto viele Kurzstrecken gefahren ist.“

Worauf man wirklich achten sollte

Dennoch geht es nicht nur um den Kilometerstand. Alex betont, dass die Konstruktion und die Wartung mindestens genauso wichtig sind. „Ein gut gewartetes Auto mit 250.000 Kilometern kann besser sein als ein vernachlässigter Wagen mit 120.000.“

Auch Marke, Modell und Baujahr spielen eine Rolle. Manche Hersteller sind für ihre zuverlässigen Motoren bekannt, während andere für spezifische Schwachstellen berüchtigt sind. „Es hilft, wenn man die Schwachpunkte eines bestimmten Modells kennt. Jeder Typ hat seine eigenen Wehwehchen“, sagt Alex.

Die kritische Grenze: um die 200.000 Kilometer

Dennoch gibt es einen Punkt, an dem Vorsicht geboten ist. Laut Experten beginnt um die 200.000 Kilometer der Zeitpunkt, an dem Verschleiß unvermeidlich wird. Ab diesem Stand ist damit zu rechnen, dass wichtige Teile ersetzt werden müssen, zum Beispiel:

  • die Kupplung

  • die Lichtmaschine

  • die Stoßdämpfer

  • der Zahnriemen

  • das Getriebe

  • und der Anlasser

Das muss kein Problem sein, solange das Auto gut gewartet wurde und diese Teile bereits erneuert wurden. Ist das nicht der Fall, können die Kosten schnell steigen.

Was sagt der ANWB?

Der ANWB nennt den Kilometerstand nicht das wichtigste Kriterium, rät jedoch dazu, bei älteren Gebrauchtwagen genau auf die Garantiebedingungen zu achten. „Ein niedriger Kilometerstand sagt nicht alles aus“, so die Organisation. „Achten Sie vor allem auf die Wartungshistorie und darauf, ob der Verkäufer eine Garantie bietet.“

Trotzdem verwenden viele Mechaniker die Grenze von zweihunderttausend Kilometern als eine Art Warnlinie. Über diesem Stand sollten Käufer besonders kritisch sein und mit zukünftigen Reparaturen rechnen.